Nylon ist in vielen Lebensbereichen besser als sein Ruf. Die Kunstfaser mit thermischen Eigenschaften wird zur Herstellung hochwertiger Funktionswäsche und -fasern verwendet.
Wallace Hume Carothers hat am 28. Februar 1935 in den Vereinigten Staaten (Delaware, Willington) Nylon erfunden. Die Erfindung wurde etwa 2 Jahre später patentiert. Für die Faser, die zu hundert Prozent synthetisch hergestellt wird, benötigte der Erfinder nur Kohlenstoff, Luft und Wasser. Sowohl für Nylonstrümpfe, wie auch für die Herstellung von Zahnbürsten, wurde und wird noch, gleichermaßen Nylon verwendet. Aufgrund des Glanzes von Nylongewebe wurde es als Seidenersatz bezeichnet. Nylon ist ein Handelsname, chemisch gesehen handelt es sich um ein Polymer-Material (Polyamide), das thermoplastisch verformbar ist. Fasern aus Nylon sind:
Nylon wird nicht nur für die Herstellung von Textilien verwendet, sondern auch für die Fertigung von Bauteilen. Es ist daher von entscheidender Wichtigkeit, dass sich Nylon sägen, bohren, fräsen und drehen lasst. Es ist allerdings nicht möglich, Nylon zu kleben.
Nylon wird aufgrund seiner zahlreichen positiven Eigenschaften vielseitig verwendet. Heißluftballons und Autoreifen werden ebenso aus Nylon gefertigt, wie Sportkleidung, Strumpfhosen, Unterwäsche, Shirts, Pullover, Hemden, Blusen, Hosen und zahlreiche andere Textilien. Das Nylongewebe bietet einen angenehmen Tragekomfort, weil es einen Feuchtigkeitsstau auf der Haut verhindert. Schweiß oder anderweitige Feuchtigkeit wird vom Körper nach außen abtransportiert, wo sie verdunsten kann. Nylon ist sehr dehnbar und zieht sich immer wieder nach einer Dehnung selbsttätig zusammen. Da sich Nylon bei hohen Temperaturen verformt, sollte das Gewebe weder zu heiß in der Waschmaschine gewaschen, noch in einem Trockner getrocknet werden. Das Gewebe ist zudem empfindlich gegen Feuer und Glut. Die Bügeltemperatur beim Bügeln von Nylon Textilien ist daher gering. In den meisten Fällen müssen Textilien aus Nylon gar nicht gebügelt werden. Nylon ist langlebig und robust, daher wird es gerne mit anderen Fasern gemischt. Bereits ein geringer Nylonanteil in einem Mischgewebe steigert nicht nur den Tragekomfort und die Langlebigkeit der Textilie, sondern auch die Verwendungsmöglichkeiten. Textile Gewebe mit einem geringen Nylonanteil wirken glatter, weicher, elastischer, haltbarer, knitterfreier und transportieren Feuchtigkeit, die sich auf der Haut bildet oder befindet, nach außen ab. Besonders bei der Herstellung von sportlicher Funktionskleidung sind Nylon- und Mischgewebe mit Nylon sehr gefragt. Die Textilien lassen sich bestens Besticken oder Bedrucken.
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